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Die Bildung hacken.

Ein selbstorganisierendes Projekt: Unkonferenz und runder Tisch

"Neues Lernen zwischen Schule und Google"

 

"Wissen, das nicht geteilt wird, ist vergessen. Alles Wissen, das nicht im Web ist, ist jetzt schon vergessen."

"Der Preis für Abschlüsse & Zertifikate steigt immer höher, gemessen in Geld & Lebenszeit, während der Kurswert rapide fällt."

"Es ist sinnlos, gegen die Realität anzukämpfen, um etwas zu verändern. Du musst ein Modell bauen, das das bestehende Modell überflüssig macht." 

 

Zeit: Berlin, 22. 10. 2009 (Donnerstag), 9 - 19 Uhr.

Ort: http://homebase-berlin.de

Twitter-Hashtag und Tag: #hackbild

 

Die Live-Dokument der Sessions sind hier: http://etherpad.com/bildunghacken

 

Das ist eine Unkonferenz: Es gibt keine Keynotes und Vorträge, die TeilnehmerInnen sind die Experten. Es ist kein echtes Barcamp: Es gibt eine vorgegebene Zeit- und Themenstruktur. (Die allerdings vor Ort noch verhandelbar ist.) Die Veranstaltung ist offen, die Teilnahme ist unentgeltlich. (Bitte auf der NamensListe eintragen.) Es kann nur sein, dass wir die Tür schließen müssen, falls es zu voll werden sollte ;)

 

>> Programm und Format

>> Die 6 Kernthemen 

 

Zum Ausgangspunkt un den Absichten der Unkonferenz siehe unten auf dieser Seite und ausdruckbaren den Aufruf (scribd, pdf). Was hier "Hacken" bedeuten soll, steht hier: Was heißt hier "hacken"?  

 

In Detmold und Bremen werden parallel SpinOff-Veranstaltungen stattfinden (Spinoff Bremen, Spinoff Bremen Site), die über das Web mit der Berliner Unkonferenz vernetzt sind. 

 

Das Ziel

Die Hacking Education Konferenz (#hackedu), die am 10. März in New York stattfand, ins Deutsche bringen, als selbstorganisierende Konferenz, parallel im Realraum und im Web, ein Tag, 10 Stunden. [Was heißt hier "hacken"? Antworten hier und hier] Die Idee war spontan, dieses Wiki ging am 22. März ins Web, die Resonanz ist erstaunlich gut. Also wird es wohl passieren. Hier eine NamensListe von Leuten, die das Projekt unterstützen. Wie das aussehen könnte: Veranstaltung. Erster Entwurf zu Format & Programm: Format. Und hier die 6 Themenfelder, um die es gehen soll.

 

Web 2.0-Pioniere, Startup-Gründer, Investoren, unkonventionelle Leute aus Unternehmen, Lehrer und Universitätsleute sollen sich fragen: Wie geht „Bildung“ im Web-Zeitalter?  Wie kann man Bypässe legen für das versteinerte Herz unseres Bildungssystems, mit den Mitteln des Web 2.0?

 

Fangen wir bei Null an, darüber nachzudenken: Was entsteht in dem neuen wilden offenen Raum außerhalb der alten Bildungsburgen? Welche neuen Praktiken? Welche neuen Möglichkeiten öffnen sich dort für soziales Lernen und vernetztes Wissen? Wie können wir neuartige Bildungs-Erfahrungen herstellen? Ganz konkret herstellen, mit Hilfe von Software und Web-Technologien? Schauen wir uns an, wie das bestehende Wissens- und Bildungs-System bereits jetzt „gehackt“ wird, das heißt: umfunktioniert, mit kleinen geschickten Eingriffen. Schauen wir uns die ersten Projekte an, die es im Web schon gibt, und überlegen wir, was die Konsequenzen sind. Was daran ist gut, was ist schlecht? Wie kann man das vorantreiben? Denken wir dabei an alle, die davon profitieren können. Unterscheiden wir nicht zwischen Elite und Abgehängten. Klammern wir dabei das bestehende System erst einmal völlig aus: Schule, Universität, institutionalisierte Weiterbildung. Wir wollen wissen, was daneben entsteht, wildwüchsig, im Schatten. Von da aus können wir dann überlegen, was für Folgen das schattenhafte Bildungs-Web haben wird für ein System, das überall bröckelt und bricht wie die Betonbauten der 1970er Jahre, die gerade mit den neuen Bildungsmilliarden saniert werden sollen. [Hier den vollständigen Aufruf lesen/downladen als 2seitiges pdf: Flugblatt]

 

Ein paar Texte

Zum Beispiel ..

Hier die gesammelten Tweets von #hackedu

Unser Bildungssystem: Das Undenkbare denken (Clay Shirky, Martin Lindner)

Cape Town Open Education Declaration

School of Everything: The Vision (Education 2.0 Startup)

A Manifesto for EduChange on the Eve of Hacking Education (Jon Bischke, eduFire)

Why Education Needs Startups (PaulMiller, School of Everything)

A Web Empowered Revolution in Teaching (Paul Anderson, TED conference)

Die Pipe ist wichtiger als der Content (Anja C. Wagner)

LdL im Matheunterricht, (Christian Spannagel, mit Kommentaren von Lisa Rosa et al. | BestOfThread)

Openness and the Disaggregated Future of Higher Education (David Wiley) 

Das Ende von Schule und Experte, der Aufstieg des Skulpteurs des eigenen neuronalen Netzes

Die Schule vom Kind her denken (Remo H. Largo & Martin Beglinger)

Renaissance der Hochschuldidaktik (Wolfgang Neuhaus)

 

Wer soll teilnehmen?

Jede/r die/der wirklich will. Aber es wird eine natürliche Obergrenze geben: etwa 50-60 Teilnehmer. Falls wirklich mehr kommen sollten, könnte es vor Ort spontane Spin-off Konferenzen mit derselben Agenda geben - in unmittelbarer räumlicher Nähe mit Web-Anbindung zum Hauptevent. Oder auch an anderen Orten: wo immer sich genug Leute finden. Wer zu den Kernteilnehmern gehören wird, wird sich bis Oktober herauskristallisieren. Kriterien: Engagement für dieses Projekt. Unkonventionelles, radikales und pragmatisches Denken neben dem eingefahrenen System. Praktische Erfahrung mit Bildungs-„Hacks“ aller Art. Vertrautheit mit und Aktivität im Web 2.0 (erstaunlich gutes Indiz: Twitter-Account). Ein paar Außenstehende werden eingeladen, um die Diskussion anzureichern. Es wird keine Keynotes und keine Begrüßungsreden geben. Keine Pflichtauftritte von Würdenträgern.

 

Kernthemen

Leute aus vier Kernbereichen sollen vertreten sein, die die Perspektive der auf sich gestellten Selbstlerner und Wissenwoller vetreten:

(1) Lernen von Kindern & Jugendlichen, incl. Lernen von Lehrenden (formalisiert: „Schule“).

(2) Lernen & Aneignen von Experten-Wissen durch junge Erwachsenen (formalisiert: „Universität)“.

(3) Lernen in Unternehmen und im Beruf (formalisiert: Lehrgänge, Schulung, Seminare).

(4) Web 2.0 Praxis: Building Bildung With Software. Software-Entwickler und/oder Gründer mit direktem/indirektem Bezug zu „Wissen“ und „sozialem Lernen“.

 

Ein paar Wunschgäste ...

Wilkürliche Beispiele, nur um den Querschnitt anzudeuten ...  (zur langen Namensliste hier, dort soll jede/r Interessierte bitte alle denkbaren KandidatInnen eintragen. Gern auch sich selbst! Und hier ist das TwitterBoard.)

Ton Zijlstra (Web 2.0 Consultant)

Ewan McIntosh (Schule 2.0 Guru, UK, der Deutschlehrer war)

Lisa Rosa (Lehrerausbildung) bio work blog

Anja C . Wagner bio blog twitter

Sören Stamer (CEO Coremedia) twitter profil

Christian Spannagel ("LdL/Lernen durch Lehren") twitter youtube-video

René Scheppler blog twitter

Stefan Bertschi loginb

Markus Spath & Kollegen (netzwertig.com)

Heinz Wittenbrink (FH Graz) blog twitter

Philipp Schmidt blog twitter

Bruno Haid (Head of Strategy; systemone.at)

Olaf Kleinschmidt maxx2it.de

Frank Schönefeld, Ulrike Volejnik (T-Systems Multimedia Solutions)

Joachim Niemeier (centrestage und Universität Stuttgart) twitter

Martina Roth (Intel Education)

Kaija Landsberg teachfirst spon

Andrea Back (Universität St. Gallen, Wirtschaftsinformatik) twitter

Gabi Reinmann (Universität Augsburg, Medienpädagogik)

Jochen Robes (Weiterbildungsblog) twitter

Jana Herwig twitter

Sebastian Fiedler (Zentrum für Soziale Innovation)

Wolfgang Neuhaus (Learners´Garden)

... Völlig willkürlich hier abgeschnitten. Weiter vgl. die NamensListe

 

(wikifizierte version dieser Liste unter http://mindbroker.de/wiki/WwWebLern )

 

Startups

http://www.opennetworx.org | OpenNetworX Stiftung mit dem Angebot SchoolNetworX

http://schoolofeverything.com

http://scoyo.de

http://paukr.de

http://bildungsrepublik.de

http://sofatutor.com

http://edufire.com/

http://supercoolschool.com/

http://www.cobocards.com

http://www.everlearn.info

http://www.uopeople.org

 

Vereine

eLearning im Schul-Alltag

Archiv der Zukunft 

 

Sponsoren

Intel Education

bettermarks - Online-Lernsystem 

Comments (37)

Robert Dürhager said

at 12:20 am on Mar 23, 2009

Gute Initiative, kann man nur unterstützen. Auch die Wunschteilnehmerliste lässt viel erwarten.
Interessant für dieses Event wären einige Regeln, die dafür sorgen, dass man tatsächlich über bisher bestehende Ansätze hinaus denkt. Eine Art Bingo-Spiel mit zu vermeidenden Begriffen und Systemen vielleicht. Eine Blacklist vom Ungewollten (z.B. Schule, Uni, berufliche Weiterbildung, Lehrer, Schüler, ...) als Grundlage des Treffens.
Außerdem schlage ich vor, den Fokus diesmal komplett auf die Kultur eines neuen Lernens zu legen, und nicht wie so oft auf die technologischen Möglichkeiten (Blogs, Wikis, ect.).

Gruß Robert

Martin Lindner said

at 9:03 am on Mar 23, 2009

* Bullshit-Bingo: sehr gute Idee. immer 5 euro ins schweinderl.
* "Fokus komplett auf Kultur legen": zweischneidig. Man muss die Kulturalisten zwingen, Technologie zu denken. Web 2.0 is built with software. Umgekehrt natürlich auch: Man muss den Technikpfriemlern beibringen, dass das Web 2.0 keine Modelleisenbahn ist. Ein Wiki einzuführen, bedeutet erst mal gar nichts.

Anja C. Wagner said

at 10:22 am on Mar 23, 2009

Gute Idee, diese Initiative! Vielleicht sollten nicht nur typische Bildungsvertreter/innen, sondern auch Zukunftsforschende, Designer/innen, Theatermenschen etc. eingeladen werden?! Könnte hilfreich sein, den klassischen edukativen Horizont zu erweitern. Um das starre "System" weiterzudenken oder zu überwinden, müssen diese fachspezifischen Nischen überwunden werden, so meine These - raus den Ecken, rein in die große Arena ...

Lutz Berger said

at 10:32 am on Mar 23, 2009

vorschlag für die subline: Es ist nie zu spät für eine glückliche Schulzeit

Basti Hirsch said

at 1:49 pm on Mar 23, 2009

...oder die Traumschule für Schulträumer.

Martin Lindner said

at 3:20 pm on Mar 23, 2009

wenn du meine zeile schon oben aus der seite herauslöscht, dann möchte ich wenigstens hier unten protestieren.
"WWWeblern Gipfel" ist ein *scheußlicher* titel. obwohl "wwweblernen" ja mein eingetragenes warenzeichen ist.
fast so schlimm wie "Satire Gipfel" für ganz ganz anachronistisches TV. eigentlich geht es ja um "Bildung", oder nicht?
Wenn wir gar keinen besseren Titel finden ... aber ein bisschen kann man schon nach nachdenken.

Anja C. Wagner said

at 4:32 pm on Mar 23, 2009

Ich weiss nicht, ob es sinnvoll ist, einzelne Personen als Wunschgäste hervorzuheben. Wäre es vielleicht ergiebiger, eine alphabetische Namensliste zu führen, in die sich jedeR Interessierte eintragen kann, sofern eine Motivation vorhanden ist, über den gegenwärtigen Horizont hinauszudenken. Separat kann man immer noch versuchen, einzelne Personen zusätzlich zu begeistern ... ggf. auch in einer offenen Wunschliste. Ergo Differenzieerung zwischen Interessierten und Wunschliste führen ... beide von allen editierbar ...

mwoodtli said

at 4:47 pm on Mar 23, 2009

Was mir auch gefallen würde: "Weite Aussichten - Aussichten weiten - Aus Sichten weiten". Z.B. als Untertitel. Wir haben diesen Titel bzw. einen Teil davon mal gebraucht für eine CH-Moodle-Unkonferenz. Zudem stammt der Titel ursprünglich von einer Arbeitsgruppe, die sich mit polykontexturalen Ansätzen, also mit dem (dekonstruktivistischen) Denken jenseits von klassischer, zweiwertiger Logik befasst. Anm: Man hat heute völlig vergessen, was Zweiwertigkeit in der Logik eigentlich bedeutet und welche Grenzen das Denken sich damit setzt. Und das spüren wir dann auch in den diversen gesellschaftlichen Kontexten, nämlich dann, wenn wir etwas grundsätzlich verändern wollen wie z. B. das heutige Bildungssystem.

Martin Lindner said

at 5:56 pm on Mar 23, 2009

"Wunschgäste-Liste": Irgendwann werden wir 20 Namen oder so als showcase-mischung auf die erste seite stellen müssen. die sollen dann quasi 'verkörpern' was gemeint ist. die idee der veranstaltung. ansonsten ist die liste selbst (die ja auf NamensListe weitergeführt wird) genauso gemeint: einfach name nach name. jede/r kann jede/n anfügen. alphabetisch ordnen ist schon wieder zuviel arbeit, IMHO ...

Peter Ringeisen said

at 10:13 pm on Mar 23, 2009

Ich wiederhole mich ja nur ungern, aber mit copy&paste ist es ja kein Problem. Lutz Berger meinte, ich solle meinen Kommentar in seinem Blog auch hier posten. Nun also:

- statt “Bildungsgipfel” evtl. “Bildungsparty” (in Anlehnung an LAN-Party) ;-)
- und muss es denn unbedingt “WWWeblern” heißen? Finde ich nicht sonderlich attraktiv
- Vielleicht ein bisschen provozierend den Wechsel der Geräte in die Überschrift stellen: “von der Schiefertafel zum Flachbildschirm” oder “vom Griffel zur Tastatur” - oder noch besser die Netzstruktur ins Zentrum: “vom einsamen zum vernetzten Lernen”?

“Hacker: Im Fachjargon Person, die Freude daran hat bzw. es als kreative oder intellektuelle Herausforderung betrachtet, sich in komplizierte Programmsysteme einzuarbeiten. Anders als der normale Benutzer, der es vorzieht, nur das funktionale Minimum eines Programms zu erlernen, versucht ein Hacker, die Möglichkeiten des Programms auszureizen oder gar zu erweitern. Dazu kann auch gehören, unter Umgehung von Sicherungsfunktionen unberechtigt in fremde Computersysteme einzudringen, um an sensible Daten zu gelangen. Im Unterschied zu Hackern richten so genannte Cracker dagegen oft Schäden an und manipulieren und/oder veröffentlichen vertrauliche Daten.”

“die Möglichkeiten des Programms auszureizen oder gar zu erweitern”: Das wäre dann ja wohl passend. Für mich, ehrlich gesagt, war der Begriff “Hacker” bisher eher negativ besetzt. Da lag ich wohl falsch. Weiß das Zielpublikum, dass “Hacker” was Positives ist?

Soweit meine unsortierten Gedanken hierzu.

Lisa Rosa said

at 11:20 am on Mar 25, 2009

Eure Initiative finde ich sehr interessant! Bin gerne in irgendeiner Form dabei, auf jeden Fall erst mal als aufmerksamer Beobachter. Die Namensgebung finde ich nicht so wichtig. Wichtig ist für mich v.a. das Verständnis, dass wir uns in einer Übergangsgesellschaft zu einer neuen gesellschaftlichen Formation befinden, in der es nicht mehr darum geht, das Bestehende (z.B. Schule - "Bildungsburg" ) kontinuierlich zu verbessern, sondern in Übereinstimmung mit den tatsächlichen gesellschaftlichen Veränderungen herauszufinden, welche Möglichkeiten wir haben, diesen Übergang zu einer radikal neuen Form des Lernens mitzugestalten.

Robert Dürhager said

at 12:49 pm on Mar 25, 2009

Ich habe keine Zweifel daran, dass bei dieser (Un-)Konferenz tolle Konzepte entstehen werden, aber ich gebe zu bedenken, dass damit noch nichts verändert wurde. Einen Teil der Konferenzzeit sollte zur Entwicklung einer nachhaltigen Umsetzungsstrategie verwendet werden. Wird aus den Ideen ein Buch? Entwickeln und erweitern wir die "7 Forderungen für eine zeitgemäße Lehre" http://educamp.mixxt.de/networks/wiki/index.10forderungen ? Oder reicht eine Dokumentation in diesem Wiki aus?

Anja C. Wagner said

at 1:01 pm on Mar 25, 2009

Meine Hoffnung: Nicht über Lehre, sondern über Bildung sprechen. Wie können Menschen ihr Recht auf Bildung tatsächlich wahrnehmen? Ob daraus ein politischer Forderungskatalog entsteht, wird man sehen - wichtig ist primär der Diskurs! Der an dieser Stelle immerhin beginnt - das ist schon mal recht viel ...

Martin Lindner said

at 3:14 pm on Mar 25, 2009

ich stimme den vorrednerInnen zu:

* nicht innerhalb des systems denken: ja. das wird oft genug gemacht,und soll ja auch (im idealfall durch dieses event inspiriert) in zukunft gemacht werden. hier aber würde "hacken" heißen: Bypass-lösungen suchen,mit web-mitteln.
* praxisbezug statt (nur) neuer rhetorik: ja, aber wie? eine möglichkeit wäre: zu 3-4 themenkreisen jeweils vorhandene bzw. gedachte/skizzierte praxis-projekte (web/software-gestützt) als ausgangspunkt und maßstab fürdie diskussion nehmen. deutsch und/oder internationale.
* "nachhaltige umsetzungsstrategie": buch ist eine möglichkeit, die im raum steht. auf jeden fall muss danach etwas zugreifbares, klares im web stehen. am allerbesten ist es, wenn konkrete projekte weiterentwickelt werden,und zwar wieder öffentlich.
* Bildung, nicht Lehre: ja, wobei "gehackte" Lehr-Formen (wie LdL ...) aus meiner sicht wertvolle beiträge zur bildungs-diskussion sind, wenn man das grundsätzliche daran herausarbeitet.

genrell gefällt mir die "hacken"-metapher immer besser, und zwar als ganz konkretes instrument: es impliziert ja immer, dass man einem konkreten system herumschraubt.

Detlef Teich said

at 6:12 pm on Mar 26, 2009

klingt interessant!!

Fontanefan said

at 1:25 pm on Mar 28, 2009

Umfunktionieren, damit es funktioniert. Nicht die Kultusminister dazu bringen wollen, vernünftige Strukturen einzuführen, sondern sie trotz des Systems einführen finde ich gut.
Bildung 2.0 dieser Art wie Web 2.0 funktioniert aber nur für die, die schon Ansätze haben, so zu kommunizieren. Wenn man die, die die Voraussetzungen dafür nicht haben, beiseite lässt, droht die Gefahr, dass man Bildungs auseinanderreißt.

Martin Lindner said

at 1:40 pm on Mar 28, 2009

@Fontanefan: genau! darum soll es auch gehen (und ging es konkret sehr stark bei Hacking Education): wie verhindert man, dass "Bildung auseinanderreißt".

Lisa Rosa said

at 2:45 pm on Mar 28, 2009

@Fontanefan: Die Bildung "droht" glaube ich nicht, auseinander gerissen zu werden, sondern sie ist es schon: In einerseits das insitutionalisierte vor-Internet-System "Schule" und das Lernen im Netz. Die Bedeutung des letzteren wird immer größer, der Graben zwischen beiden Systemen immer tiefer. Nicht wir Einzelnen bewirken das mit unseren "falschen" oder "richtigen" Aktionen, sondern die beiden nebeneinanderher existierenden Logiken dieser Systeme. Eine bildungspolitische Entscheidung (als Kontextsteuerung) würde schon helfen: Alle Kinder, die in die Grundschule eingeschult werden bekommen ein Netbook und ein Handy vom Staat. Leicht zu finanzieren durch den Schulbuchetat. Wie dann mit diesen mobilen Geräten mit den Schülern zusammen gelernt wird - das wäre dann unsere (selbstgesteuerte) Aufgabe.

Fontanefan said

at 3:18 pm on Mar 28, 2009

@Lisa Rosa Vorab: Ich wäre nie auf dieses Wiki gestoßen, wenn ich etwas gegen Web 2.0 hätte.
Ich halte es aber für blauäugig, anzunehmen, die Anschaffung von Netbook und Handy ließe sich ohne weiteres mit der notwendigen Ausweitung von Förderunterricht für Schülerinnen mir Migrationshintergrund verbinden. Nicht Netbook und Handy, sondern Unterrichtskonzepte, die eigenverantwortliches Lernen fördern, wie z.B. Lernen durch Lehrern (LdL) - von Martin schon erwähnt - sind die Voraussetzung für sinnvollen Umbau in Richtung Lernen im Netz.

Lisa Rosa said

at 3:52 pm on Mar 28, 2009

Warum sollte sich der Gerätebesitz durch Schüler nicht mit der Ausweitung von Förderunterricht für SchülerInnen mit Mig-Hintergrund verbinden lassen? Und warum sollte alles "ohne weiteres" gehen - wenn es gehen können soll? Wer hat gesagt, es wäre das alles leicht? - Und: warum stellst Du die Verfügung über die notwendigen mobilen Endgeräte den "neuen Unterrichtskonzepten, die eigenverantwortliches Lernen fördern (sollen) so dichotomisch gegenüber? Wir brauchen doch beides! Und ich halte die Einschätzung für richtig, dass die neuen Medien Katalysatoren der Umwälzung sind.

Martin Lindner said

at 4:23 pm on Mar 28, 2009

Nutz das Tool, dein Hirn wird folgen!

So ist es eh, im guten wie im schlechten. Hier wollen wir herausfinden, was daran gut ist. Und Tafel/Kreide/Klassenzimmer ist auch nur, aber immerhin, ein Tool, das man hacken kann: wie es LdL tut.

Fontanefan said

at 4:37 pm on Mar 28, 2009

Man kann sehr wohl völlig unter Niveau im Web 2.0 kommunizieren.
Deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll, vorher darüber nachzudenken, was man wie mit Web 2.0 errechen will. Das ist in diesem Wiki geplant, und das halte ich für gut.
Darüber, ob durch soche Diskussionen der Bildungshaushalt sich ausweiten lässt, möchte ich hier lieber nicht diskutieren.

Ellen Trude said

at 9:36 pm on Mar 28, 2009

Als Angehörige der 3. Gruppe (Lernen in Unternehmen und Beruf schließe ich mich der Hoffnung von Anja C. Wagner an: über Bildung sprechen. Und ergänze: explizit auch über Weiterbildung, die - trotz zumindest in Großunternehmen vorhandener technischer Möglichkeiten - Notebook, Smartphone, VOIP-Telefon etc.- in alten Denkmustern verharrt und Bildungsentscheidungen an Kostenstellen festmacht. Als Weiterbildner/-in holen wir, egal ob in Aus- oder Fortbildung, die zu Bildenden dort ab, wo sie stehen. Die ständigen Drohungen, die digital natives fielen über die Unternehmen her, und dann wehe den Alten, veränderte bis heute nichts am Denken, an Bereitschaft und Entscheidungen und ebenso wenig das Schwenken der Web 2.0-Fahne.
Ach ja, und ich bin begeistert von #hackbild – egal, wie es genannt wird, die Idee zählt. Endlich Platz für meine Gedanken - ketzerisch wurden sie mal genannt. Hier darf ich doch, oder?

Martin Lindner said

at 7:29 am on Mar 29, 2009

@fontanefan: "ob durch soche Diskussionen der Bildungshaushalt sich ausweiten lässt": sicher nicht. der ausgangspunkt hier ist ja, dass uns das erst mal wurscht ist. aufhören zu jammern. das ist der vorteil der gratiskultur / gratisinfrastruktur im Web. stattdessen: bypass, umfunktionieren, "revolution der ameisen" (Fred Wilson,über "Hacking Education").

(privatmeinung: ich glaube ja defaitistisch, dass das bildungssystem unreformierbar aus, aus sich selbst heraus. da hilft auch mehr geld nichts,. wie auch das gesundheitssystem,und aus denselben gründen. nicht weil die beteiligten alle dumm wären, oder guter wille fehlt, sondern weil das system zu komplex und sich selbst stützend geworden ist. man kann gar nicht mehr hinaus, selbst wenn man wollte.)

Martin Lindner said

at 7:36 am on Mar 29, 2009

@EllenTrude: aber bitte, tobe dich aus. nochmals an alle:das ist ein offenes projekt. wikipedia-als-konferenz sozusagen.

Weiterbildung ist mir *sehr* wichtig, gerade auch aus der perspektive der leute, die ab sommer auf der straße stehen werden. und auch aus der perspektive von jetzigen schülern und studenten, die in ihrem leben in der neuen wissensgesellschaft selbst oft genug auf der straße stehen werden.

am liebsten wärs mir, man würde nie über die verhältnisse innerhalb eines teil-systems diskutieren, sondern höchstens sich fragen, was passiert wenn man die jeweils besten graswurzel-praktiken von einem system in ein anderes *transportiert*: also was passiert, wenn man LdL ins weiterbildungsseminar trägt, und das ganze dann digital spiegelt ... und informelles lernen aus unternehmen/beruf irgendwie in die schule tragen, usw. wie auch immer das gehen könnte. wir werden sehen.

Lisa Rosa said

at 9:54 am on Mar 29, 2009

Aus der Weiterbildung kommen meiner Meinung nach wichtige Impulse für die Diskussion ums "Neue Lernen"! LLL als Forderung und Notwendigkeit hat überhaupt erst wieder das informelle Lernen gegenüber dem systematischen aufgewertet, nachdem es historisch durch das System "Schule" völlig entwertet war. Und die Erfahrung im eLearning 1.0 und ebenso in der Lehrerbildung, die das Schulkonzept (Lehrer weiß - Schüler müssen wissend "gemacht" werden) infrage gestellt hat - einfach dadurch, dass kein Erwachsener mit seinen Praxiserfahrungen wirklich Lust hat, unter Bedingungen lernen zu müssen, die ihn wieder doof mit Schultüte dastehen lassen - hat eine Menge an Einsichten gebracht, wie es NICHT geht. Ein brauchbares Konzept von Lernen muss für alle Lern- und Lebensalter passen.

Ellen Trude said

at 5:54 pm on Mar 29, 2009

@LisaRosa: stimme voll zu. Leider erlebe ich aber, sogar verstärkt, dass Entscheider (das können die Vorgesetzten sein oder Projektleiter, die Schulungen für Projektmitglieder mit dem berühmten Daumen nach oben oder nach unten versehen und mehr) die Erwachsenen am liebsten mit der Schultüte stehen lassen. Das glauben sie zu kennen - waren ja alle selbst mal in der Schule - und von daher kostenmäßig beurteilen zu können. Ich denke, dass ein (Wort "ein" fett und unterstrichen) Konzept dem vehement entgegentreten kann. Aber eben auch umgekehrt: das, was für und im Beruf weitergebildet wird und wie, läßt sich gut spiegeln.

Dominik said

at 10:08 am on Mar 31, 2009

"(...) Ein Konferenzprojekt, selbstorganisiert über eine Wiki. (...) Zentrale Frage: Wie geht Bildung im Web-Zeitalter? Wie kann man Bypässe legen für das versteinerte Herz unseres Bildungssystems, mit den Mitteln des Web 2.0?
Auch paukr soll als virtueller Herzdruckmasseur teilnehmen - unser Start-up steht auf der Liste der Wunschteilnehmer. Warum nicht? Wir hacken uns jeden Tag durch dicke Schichten aus Vorurteilen gegen das Online-Lernen. Gut zu wissen, dass wir nicht nicht Einzigen sind. (...)"

www.planetinsider.com

Stephan Bayer said

at 11:07 am on Mar 31, 2009

Ich sehe Schnittstellen mit dem educamp, das letztes Jahr zweimal stattfand (Frühling Ilmenau, Herbst Berlin). Der erste diesjährige Termin ist in Kürze: 17. - 19. April in Ilmenau. http://educamp.mixxt.de/ Vielleicht lassen sich die Events im Herbst koppeln?

Unabhängig davon leisten wir gern Unterstützung, wo wir können. Für die Teilnehmerwunschliste möchte ich Vertreter der großen Schulbuchverlage vorschlagen.

Grüße, Stephan
http://www.sofatutor.com

Martin Lindner said

at 7:07 pm on Apr 1, 2009

Events koppeln: Im Prinzip gern, aber wenn ich das richtig sehe, ist der Charakter der Events schon anders: DieBildungHacken folgt (sehr frei) der Metapher eines "Experten-Gipfeltreffens". Jede/r kann im Prinzip dabei sein, aber schlüpft dann in die Rolle einr/s ExpertIn.

Es geht darum, in möglichst kurzer Zeit und möglichst intensiv das Themenfeld aufzuklären und zu diskutieren. Harte zitierfähige Aussagen produzieren (die dabei gern widersprüchlich sein können). Educamp ist lockerer, workshophafter, weniger fokussiert, auch zeitaufwändiger. Oder?

Stephan Bayer said

at 8:39 pm on Apr 1, 2009

Kommt darauf an, wie sich das educamp entwickelt: Ich finde, ein Tag Open Space beim educamp ist genug. Der zweite Tag könnte im Stil eines fokussierten Experten- Gipfels verlaufen und in Thesen, Handlungsanweisungen, Konfliktlinien und Visionen resultieren.

Martin Lindner said

at 8:46 pm on Apr 1, 2009

Für DieBildungHacken ist bislang eh vorgesehen, das kompakte Live-Event in Workshops einzubetten, am TagZuvor und am TagDanach. Im Idealfall sollte das auch Online laufen, aber natürlich spricht nichts dagegen, einen dieser Tage als Educamp zu deklarieren. Im Gegenteil.

Anja C. Wagner said

at 9:27 pm on Apr 1, 2009

Für mich stellt das Educamp eine der oben angesprochenen, neuen Praktiken neben den alten Bildungsburgen dar. Es ist ein unglaublich dynamischer Weiterbildungsprozess, in den jedeR frei einsteigen und sich beteiligen kann. Vielleicht wäre es eine Variante, diverse moderne Bildungsevents über einen zu spezifizierenden Zeitraum lose miteinander zu verknüpfen, um so verschiedene Zielgruppen anzusprechen und unterschiedliche Entwicklungen einzubinden und v.a. miteinander zu verbinden?! Die Verbindung selbst wird bereits durch einzelne Personen gewährleistet, so dass es eigentlich keines Masterplanes bedarf. Vielmehr sehe ich gerade in dem kreativen Chaos eine gute Gelegenheit, über inszenierte Veranstaltungsreihen hinweg zu kommen und sich wechselseitig positiv zu beeinflussen.

Martin Lindner said

at 9:59 pm on Apr 1, 2009

ja, genau. "Vielleicht wäre es eine Variante, diverse moderne Bildungsevents über einen zu spezifizierenden Zeitraum lose miteinander zu verknüpfen ..." -- kreatives chaos und experimente aller art sind unbedingt begrüßenswert. eine online-verknotung (mash-up) sollte man vielleicht dazu haben, damit feedback-effekte wirklich entstehen können. BildungHacken Meet-up Parties über den ganzen Sprachraum ... als utopie jetzt nur, natürlich. wie würde man sowas viral-katalysatorisch anstoßen können?

Philipp said

at 9:16 am on May 31, 2009

Meiner Meinung nach, sollte auch der ein oder andere renommierte Bildungswissenschaftler angesprochen werden, der mal einen Einblick in den wissenschaftlichen Diskurs der Erziehungswissenschaften der letzten Jahre geben kann. Stichwort: Medienbildung

Ich sehe in der Interessenten und Teilnehmerliste viele "Ausbilder" (Personalentwickler, Lehrer, etc.) und "Techniker" (Web 2.0) und selbsternannten / -profilierte "Bildungs-"evangelisten, die sich aber dem ersten Eindruck nach nur in Ausnahmefällen wissenschaftlich mit (Medien-)Bildung und den Erziehungswissenschaften beschäftigt haben.

Fachlich gesehen war z.B. das letzte Educamp eher schwach, daher wird dieser Veranstaltungstyp gemeinhin unter (Erziehungs-)Wissenschaftlern auch nicht ernst genommen.

Von daher schaut mal zu, dass man im Sinne einer Professionalisierung des Diskurses auch solche Vertreter einlädt, die schon mal einen wissenschaftlichen Diskurs geführt haben. ;)

Sebastian Fiedler said

at 12:55 pm on Jun 1, 2009

Ach ja... der "wissenschaftliche Diskurs" um die (Medien-)Bildung...
da hätten wir ja noch den ganzen Strang der Bewahrungspädagogik im Angebot. Gerade in der dt.-sprachigen Medienpädgogik... Nun, an welche "renommierten Bildungswissenschaflter hättest du denn da so gedacht?

Anja C. Wagner said

at 6:12 pm on Jun 1, 2009

Im Sinne einer Professionalisierung des Diskurses schlage ich vor: Einfach mitmachen statt proklamieren! Im Gegensatz zu manch anderem sozio-kulturellem System (z.B. auch sog. Wissenschaftshochburgen) kann sich in der weit verzweigten Web-Welt jedeR qualitativ einbringen.

Btw: Vielleicht ist dies auch die Motivation vieler junger Menschen, sich an Educamps oder sonstigen Alternativen zu beteiligen: Bildung geht uns alle an - das sollten wir nicht den Erziehungswissenschaften alleine überlassen. Sie sind damit überfordert - mal abgesehen davon, dass Bildung weit über die Erziehung hinaus geht und mir in ihrer klassischen Ausprägung an ihre strukturellen Grenzen gestoßen zu sein scheint ... was eher ein sozio-politisches Problem ist und keines der Medienbildung ....

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